Die Toilette

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Endspurt: es geht ans Verfugen.

Verfugen bedeutet in erster Linie Wutzerei. Wer verfugt muss sich mit dem Gedanken anfreunden, sich einzusauen und die Umgebung rundherum gleich mit.

Ich verwende beige Ceresit Fugenmasse von Henkel für 0 bis 2 mm breite Fugen (ergibt angeblich superglatte Fugen!). Ein 5 kg Sack reicht laut Hersteller für bis zu 7 m² und ich dachte Prima, das reicht für die ganze Wand! Um es gleich vorweg zu sagen: Das tut es nicht. Ich habe natürlich sehr viele und sehr breite Fugen und einen enormen Verschleiß an Fugenmasse. 4 kg haben für gut die halbe Wand gereicht, also etwa 1,3 m². Mindesten die Hälfte des aufgetragenen Materials habe ich wieder runter gewaschen.

Weil mein Mosaik unterschiedlich hoch ist habe ich ein wenig experimentieren müssen, wie ich die Fugenmasse am besten in die Fugen bekomme: zuerst hatte ich es mit einem Fugbrett versucht (das ist so eine Art Kelle mit Filzmatte drauf), damit bin ich aber nicht klargekommen, weil die Höhenunterschiede damit nicht zu handhaben sind. Das nächste war ein Gummirakel: das ging schon besser, war aber auch nicht optimal. Letztlich habe ich die Fugenmasse mit meinen Latexbehandschuhten Händen direkt verschmiert, das ging am besten. Mit den Fingern kommt man gut in die blödesten Ecken und davon gibt es in diesem Mosaik reichlich :-)

Ist die Fugenmasse erstmal reichlich verteilt, muss man sie etwas anziehen lassen, dann mit einem Schwamm und viel Wasser kreisförmig verwischen und alles Überflüssige runter waschen (ich erwähnte schon: Verfugen macht Schweinerei). Jetzt ist es aber so: hat die Fugenmasse noch nicht genug angezogen, dann wäscht man zuviel davon aus den Fugen. Wartet man zu lange, dann bekommt man das Zeug von den Fliesen nicht mehr gescheit runter. Doppelt dumm ist, dass mein Mosaik - besonders die Figuren aus Geschirr - so uneben sind. Ich habe die Fugenmasse jetzt erst einmal eher früh runter gewaschen und werde in ein paar Tagen noch mal eine Schicht Fugenmasse draufschmieren um die Fugenoptik zu optimieren.

Die Gipsfiguren, die ich verarbeitet habe, haben sich leider als suboptimal herausgestellt. Obwohl ich sie großzügig lackiert habe, hat die Fugenmasse den Lack von den Figuren herunter geschliffen und die Farbe darunter gleich mit. Alles, was man an Figuren in so ein Mosaik verarbeitet, sollte gebrannt (wie die Fische unten, den Unterschied zu den Gipsfiguren sieht man deutlich) oder von Natur aus stabil und wasserfest sein. Muscheln und Steine lassen sich problemlos verarbeiten, der Seestern (in Klarlack gebadet) hat eine zu raue Oberfläche. Das Fisch-Fossil (auch mit reichlich Klarlack behandelt) machte keine Probleme und sieht klasse aus. 

 

13.06.2004

 
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© by Tina Abel 2004